
Wir beschäftigen uns in diesem Bereich mit Lese- und Schreibkompetenzen von Lernenden. Hierzu gehören neben sehr schwachen schriftsprachlichen Leistungen (z.B. bedingt durch Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten) und ihren Folgen für das Englischlernen auch komplexere, genreorientierte Schreibleistungen wie z.B. mittels narrativer Texte.
Aktuelle Projekte
Creative Writing in Language Teaching (CWiLT) – Eine korpus- und genreanalytische Betrachtung narrativer Kompetenzen von Englischlernenden
Prof. Dr. David Gerlach & Prof. Dr. Sandra Götz-Lehmann (Philipps-Universität Marburg), seit 2020, Evaluation von Erzählstrukturen und sprachlich-textlicher Komplexität anhand eines quasi-längsschnittlichen Korpus kreativer Schreibprodukte; Korpus frei verfügbar unter: http://dx.doi.org/10.17192/fdr/57
- Gerlach, D. & Götz, S. (2021): Narratives Schreiben im Englischunterricht. Eine korpuslinguistische und genreanalytische Betrachtung von Schreibprodukten der Sekundarstufe I. Zeitschrift für Fremdsprachenforschung, 32(2), 203–228.
Literacy in Primary School (LiPS Study)
Prof. Dr. Stefanie Frisch; Grundschullernende wollen die englische Schrift nutzen, sobald sie die Funktion von Schrift erkannt haben. Deshalb geht die LiPs Studie davon aus, dass eine quasi-simultane Alphabetisierung in Deutsch und Englisch den Schriftspracherwerb insgesamt fördern kann. Wenn Lernenden jedoch kein adäquates Lehrangebot gemacht wird, laufen sie u. a. Gefahr, eine sogenannte invented phonation, eine fehlerhafte, an der deutschen Phonation orientierte Aussprache, zu entwickeln und Lesefreude zu verlieren. Im Bereich des Schreibens entwickeln sie eigene Vorstellungen des englischen Schritbildes (invented spelling), wenn sie keinen Zugriff auf das englische Schriftbild haben. Das vorrangige Ziel der gesamten LiPs Studie besteht darin, zentrale Fragestellungen zum Lesen- und Schreibenlernen im Englischunterricht der Grundschule auf verschiedenen Ebenen zu untersuchen. Es wird angestrebt, theoretisch basierte und empirisch informierte Modelle für die quasi-simultane Alphabetisierung mit dem Schwerpunkt ‚Lesen und Schreiben im Englischunterricht’ zu konturieren und Grundlagen für Standards am Ende der vierten Klasse zu schaffen.
Literarisches Lernen am Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule
Prof. Dr. Stefanie Frisch, seit 2018; Bilderbücher stellen ein beliebtes Medium im Englischunterricht der Grundschule dar. Sie kommen zum Einsatz, um die Kinder für das Lernen der Fremdsprache zu motivieren, um neue Wörter und sprachliche Strukturen einzuführen und um das interkulturelle Lernen anzubahnen. Es ist bisher wenig darüber bekannt, ob mithilfe von englischen Bilderbüchern erstes literarisches Lernen angebahnt werden kann. Das Projekt untersucht auf der Grundlage eines theoretischen Modells, inwiefern Bilderbücher einen Beitrag zur Entwicklung von literarischer Kompetenz beitragen können und welche Prinzipien dabei im Englischunterricht Beachtung finden sollten.
Zur kognitiven Auseinandersetzung mit automatisiertem Feedback beim fremdsprachlichen Schreiben
Dr. Ralf Gießler, seit 2019; Automatisierte Diagnose und Feedbacksysteme (ADFS) wie z.B. Grammarly liefern zeitnahes Feedback während des Schreibens in der Fremdsprache. Untersuchungen, welche sich mit der kognitiven Auseinandersetzung (cognitive engagement) von automatisiertem Feedback beschäftigen, gelten als Desiderat. Die Annahme oder Ablehnung eines Korrekturvorschlags lässt Rückschlüsse auf eine möglicherweise tiefergehende Verarbeitung des Feedbacks seitens der Lernenden zu. Ziel des Projekts ist es, anhand von schriftlichen Kommentaren ein Codesystem zu entwickeln, mit dem sich die kognitive Auseinandersetzung mit automatisiertem Feedback erfassen lässt. Der Prototyp des Codesystems soll in weiteren Studien mit ADFS Tools validiert werden.
Entwicklungsteam ZZL Leuphana Universität Lüneburg: Kompetenzorientierter Englischunterricht am Beispiel Leseförderung
Prof. Dr. David Gerlach, Lina Habich, Fenja Kuchenbuch (Koordination), Rebecca Reiserer, Prof. Dr. Torben Schmidt (Leitung), Marcus Zimmer, seit 2020, Entwicklung und Erprobung einer digital gestützten Fortbildungsgelegenheit für (angehende) Lehrkräfte zum Schwerpunkt Lesemotivation und Leseförderung im kompetenz- und aufgabenorientierten Englischunterricht (gefördert im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung am Standort Lüneburg)
Frühere Projekte
Konzeption und Evaluation eines Interventionskonzepts für lese-rechtschreib-schwache Englischlerner
Prof. Dr. David Gerlach, 2011-2013, Dissertationsprojekt (finanziert durch ein Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes), quantitativ angelegte Interventionsstudie mit pre-post test design sowie qualitative Erhebungen mit Lerntherapeutinnen/-therapeuten (Qualitative Inhaltsanalyse)
- Gerlach, D. (2019): Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten (LRS) im Fremdsprachenunterricht. Tübingen: Narr.
- Gerlach, D. (2013): wordly-Rechtschreibtraining: Konzeption und Evaluation eines Interventionsprogramms für lese-rechtschreib-schwache Englischlerner. Münster: Waxmann.
Entwicklung und Evaluation eines Leseförderkonzepts für den fortgeschrittenen Englischunterricht
Prof. Dr. David Gerlach & Mareen Lüke (Philipps-Universität Marburg), 2018-2020, quantitativ (Entwicklung eines Förderkonzepts basierend auf empirisch abgesicherten Prinzipien; Interventionsdesign mit pre-/post-Erhebungen bzgl. Leseflüssigkeit und Leseverstehen)
- Gerlach, D. & Lüke, M. (2020): Förderung von Lesekompetenz im Englischunterricht: Ergebnisse einer Interventionsstudie. Zeitschrift für Fremdsprachenforschung, 31(2), 159–182.